Veranstaltungsreihe: Robinson und die Krise - Zur Kritik von Gesellschaft, Wissenschaft und Ökonomie

Veranstaltungsreihe des Referats politische Bildung startet diesen Donnerstag (26.11.2015)!

Zu den einzelnen Vorträgen gehts hier.

Ankündigungstext:

Vielen Menschen ist zumindest halb bewusst, dass hinter politischen Entscheidungen ökonomische Denkschulen stehen. Diese treten gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen deutlicher hervor. In solchen Krisenzeiten wird dann auch außerhalb der wissenschaftlichen Sphären diskutiert, wie politisch und ökonomisch am besten weiter vorzugehen sei.
Doch wirklich zugänglich sind diese Diskussionen selten. Zu komplex erscheinen die Gründe für den Verlauf der Konjunkturkurven und zu undurchsichtig deren gesellschaftliche und politische Wirkungen. Deshalb wird sich meist darauf beschränkt, auf die verschiedenen Expertisen in den Schnittstellen der Bereiche Wissenschaft, Politik und Ökonomie zu vertrauen. Dabei bleibt jedoch die Frage nach der ökonomischen Grundlage der Gesellschaft, ihrer begrifflichen Bestimmung sowie der wissenschaftlichen Erklärung weithin unbeantwortet.

Aus diesem Grunde wollen wir uns in der Veranstaltungsreihe „Robinson und die Krise – Zur Kritik von Gesellschaft, Ökonomie und Wissenschaft“, wie bereits der Titel suggeriert, mit den Zusammenhängen von wissenschaftlicher Theoriebildung, gesellschaftlichen Dynamiken und ökonomischer Verfasstheit beschäftigen. Dabei gilt es aufzuzeigen, inwiefern Wirtschaftskrisen und deren gesellschaftliche Folgen das Entstehen, den Aufschwung und den Verfall ökonomischer Theorien bedingen. Und andersherum soll es uns darum gehen, inwieweit wirtschaftliche Lehren selbst ideeller Ausdruck der historisch konkreten gesellschaftlichen Verhältnisse und damit implizit oder explizit auch Gesellschaftstheorien sind. Im Zentrum der Betrachtungen stehen somit einerseits die Theorien, ihre historische und gesellschaftliche Bedingtheit, sowie ihr zu Grunde liegendes Menschenbild. Der Suche nach jenem Menschenbild, welches sich in der Gestalt des isolierten und vereinzelten Robinsons - modern gesprochen des Homo Oeconomicus -  ausdrücken lässt, ist der Titel unserer Reihe gewidmet.
Dabei wird es nicht primär um die Vermittlung von Wissen über ökonomische Theorien gehen. Stattdessen soll in den Vorträgen das Verhältnis zwischen Ökonomie und den jeweiligen gesellschaftlichen Problemen und Vorstellungen beleuchtet werden. Auch soll es um die notwendigen gesellschaftstheoretischen Vorentscheidungen in den volkswirtschaftlichen Theorien und wissenschaftlichen Erklärungsangeboten gehen, sowie um deren Auswirkungen und Folgen für das Verständnis von Gesellschaft. Unser Hauptziel ist es bei all dem, mit allen Interessierten in eine Diskussion über ein Thema einzusteigen, welche zwar offensichtlich grundlegend für uns alle ist, jedoch nur in seltensten Fällen zum Gegenstand der politischen Auseinandersetzungen wird.