Mitschnitt der Ringvorlesung am 27. Juni 2012: Manfred Dahlmann über den Begriff der Form bei Johannes Agnoli

Am 27. Juni 2012 hielt Manfred Dahlmann im Rahmen der Ringvolesung "Demokratie und Gewalt" eine Vortrag mit folgender Ankündigung:

Die entscheidende Differenz zwischen Marx und den Marxisten ist darin zu sehen, dass letztere unter Materialismus eine Praxis verstehen, der es vor allem anderen um Inhalte zu gehen habe – ungeachtet der Tatsache, dass im Marxschen Kapital nahezu auf jeder Seite ausschließlich von Formen die Rede ist: also von Geldform, Äquivalentform, Wertform, Lohnform u. v. a. m. Johannes Agnoli war einer der wenigen ‚Marxisten’, die darauf bestanden, dass die praktischen Implikationen derartiger Formen ins Bewußtsein zu heben seien. Besonders in seiner Lehrtätigkeit legte er dar, dass nur ein Materialismusbegriff, der den Blick auf die Logiken konzentriert, in denen in dieser Gesellschaft Politik betrieben wird: also in den Formen von Staat, Recht und Geld, wirklich kritisch sein kann. Natürlich, auch ihm ging es um Inhalte, doch begriffen werden können diese erst, wenn zuvor erkannt worden ist, in welcher Weise sie die Form Kapital konstituieren. Materialistische Kritik kann deshalb, anders als jeder Arbeiterbewegungsmarxismus meint, nur heißen, eine jede Praxis zu denunzieren, dank der das Kapital einen jeden Inhalt, also gerade auch den oppositionell ‚gemeinten’, gesellschaftlich für sich institutionalisiert.

Manfred Dahlmann ist mit der ISF in Freiburg assoziiert, die sich der Weiterführung der materialistischen Kritik im Sinne der Begründer der Kritischen Theorie widmet und dazu u. a. den ça ira-Verlag betreibt. Er ist Mitherausgeber zweier Sammelbände, deren Autoren sich Johannes Agnolis Denken verpflichtet wissen.

Den Mitschnitt gibt es nun hier:

2012-06-28 dahlmann zum begriff der form bei agnoli an der tu dresden

 

Download des Vortrages?

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