Neuer Radweg auf der Albertstraße in Gefahr

Eigentlich soll ein Fahrstreifen vom Albert- zum Carolaplatz zu einem Radweg umgebaut werden. Der alte ist zu schmal, ziemlich uneben und schreckt eher vom Radfahren in der Stadt ab. Das Geld für den Ausbau ist beschlossene Sache und die Ausschreibung beendet – eigentlich kann es also direkt losgehen!? Doch leider steht das Projekt wegen der neuen konservativen Mehrheit im Stadtrat jetzt vor dem Aus. Für uns völlig unverständlich, aber leider ein weiterer verkehrspolitischer Rückschritt – nicht nur für Studierende.
Wie du vielleicht mitbekommen hast, hat Rot-Grün-Rot vor kurzem im Stadtrat die Mehrheit verloren, was sich auf alle Belange der Kommunalpolitik auswirkt. So auch auf den geplanten Ausbau des Radwegs. Durch einen Eilantrag soll nun der Beschluss rückgängig gemacht und der Ausbau gecancelt werden. Wir finden, dass das ziemlich blödsinnig ist!
 
Nicht nur, weil es offensichtlich einen neuen Radweg braucht, sondern auch, weil Verkehrssimulationen klar zeigen, dass sich durch den Wegfall einer Spur zugunsten der Fahrräder alle Autos, LKWs und Motorräder nur ca. 1 Sekunde verlieren. Aufgrund einer Abbiegespur am Carolaplatz nutzen die meisten Autos schon jetzt nur den linken Fahrstreifen.
 
Wir fordern daher von der neuen Mehrheit im Stadtrat, das Projekt nicht weiter zu blockieren, sondern vielmehr die nächsten Schritte einzuleiten, damit die Bauarbeiten endlich anfangen können. Ob das passieren wird ist fraglich, schon in der Vergangenheit wurde Projekten zur Verbesserung der Verkehrssituation und einer grüneren, nachhaltigeren Stadt aus zweifelhaften Gründen gekippt oder gar nicht erst beschlossen. Als Stichworte seien mal nur die autofreie Augustusbrücke oder der grüne Stadtring genannt.
 
Warum wir uns so für diese Anliegen interessieren? Weil wir Studierende ein ziemlich anderes Nutzungsverhalten der Verkehrsmittel haben, als die restliche Bevölkerung. Wir nutzen überdurchschnittlich oft den ÖPNV und das Rad. Nicht einmal 20% von uns haben dauerhaft ein Auto zur Verfügung. Aber ein Glück gibt's ja das vom StuRa ausgehandelte Semesterticket.