V: Die Hieroglyphen der Moderne. Das kritische Abenteuer des Marxismus

Datum: 
Dienstag, 24. Mai 2016 - 16:40 - 18:10
Ort: 
HSZ/401/H
Veranstaltet von: 
Referat politische Bildung

Referentin: Elfriede Müller

Karl Marx hat die Geheimnisse der Herrschaft der Ware aufgedeckt. Bevor der Dogmatismus sich seiner Legende bediente, galt er lange als der scharfsinnigste Analytiker dieser Macht. Um die Aktualität des Marx’schen Denkens mit ihrer theoretischen Kohärenz nicht nur würdigen, sondern auch nutzen zu können, müssen wir den tiefen Schlaf der Orthodoxien abschütteln. Marx hat weder eine Philosophie vom Ende der Geschichte begründet, noch eine empirische Klassensoziologie, die den unvermeidbaren Sieg des Proletariats verkündete, noch eine Wissenschaft, die in der Lage wäre, die Weltbevölkerung auf den Weg des unabwendbaren Fortschritts zu leiten. Seine dreifache Kritik der historischen und der ökonomischen Vernunft, sowie des wissenschaftlichen Positivismus beziehen sich aufeinander und ergänzen sich. Um sich heute an Marx’ Werk zu erfreuen, muss mit dem aktuellen politischen und wissenschaftlichen Kanon seines Werks gebrochen werden.

Die Vorlesung ist Teil der Ringvorlesung des Referats politische Bildung: "NOWhere - Nirgendwo ins Irgendwo. 14 Kommenatre zu utopischem Denken".