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Tagesseminar: "Die Krise des Neoliberalismus und die Kritik des Rechtspopulismus"
Referent:
Gerhard Stapelfeldt
--Bitte per Mail bis zum 01.06. verbindlich anmelden!!--
Der Neoliberalismus ist, nach dem Selbstverständnis der bedeutendsten Theoretiker der neuen Ordnung der Freiheit, die Theorie und Praxis des gesellschaftlichen Irrationalismus, des geschichtlichen Irrationalismus, des Anti-Utopismus, der Zweckrationalität des Sozialatoms. Dem Einzelnen, so legt die neoliberale Theorie dar, bleibt in dieser Ordnung nur ein „freiwilliger Konformismus“, ein „Sich-fügen“ an die unbewußte Tradition.
Weil der Neoliberalismus eine Ordnung des Irrationalismus ist, tritt diese Ordnung mit dem dogmatischen Anspruch totaler Geltung auf: der ‚Globalisierung’. Weil in dieser Ordnung aber die Einzelnen sich ihrer selbst und ihrer Verhältnisse nicht bewußt sind, sind sie gegeneinander total isoliert, treten im Wettbewerbskampf gegeneinander an und können sich ihre Einheit nur nach außen gegen Fremde bestätigen: der Neoliberalismus ist die Ordnung einer konformistischen Volks-Gemeinschaft gegen Fremde-Feinde. Es ist die Ordnung des Gegensatzes von „Freund und Feind“ (Schmitt). Darin besteht die Wahlverwandtschaft von autoritärem Staat und neuer Freiheit.
Der Neoliberalismus ist, in seiner Tendenz zur Globalisierung, 2008 in die Krise geraten. Auf diese Krise antwortet die neoliberale Kritik des Rechtspopulismus, die die Volks-Gemeinschaft der Globalisierung entgegensetzt.
Der Tagesseminar beginnt mit einem Vortrag über diesen Zusammenhang von Neoliberalismus, Globalisierung und Gemeinschaft, von neoliberaler Krise und neoliberaler Kritik der Krise. Von dieser Kritik, die das Volk ins Zentrum stellt (AfD-Programm), wird zurückgegangen auf die Idee der Deutschen als des „Urvolks“ (Fichte); auf die Idee der Gemeinschaft im Gegensatz zur Gesellschaft (Tönnies); auf Freyers Apologie der „Revolution von rechts“ (1931); auf Fenichels und Adornos Aufklärungen des Antisemitismus. Am Ende wird zum Neoliberalismus fortgeschritten: zu Hayeks Kritik der Französischen Revolution und der Apologie der konformistischen Gemeinschaft, die sich in einem darwinistischen Wettbewerbskampf befindet.
Das Tagesseminar ist Teil der Ringvorlesung "un|gebrochene Geschichte - Zur Gegenwart autoritärer Bewegungen" des Referat politische Bildung.