Workshop: "Zur Kritik des Antiromaismus."

Datum: 
Donnerstag, 19. Oktober 2017 - 18:30 - 20:00
Ort: 
HSZ/E03/U
Veranstaltet von: 
Referat politische Bildung
Referentin: Isabel Andiel
 
Workshop mit Audiofeature zur Situation von Roma und Sinti und einer Spurensuche von der NS-Vergangenheit bis in die Gegenwart
 
Das Audio-Feature zeichnet den Weg vom Lager Lety in Tschechien bis nach Auschwitz nach, erzählt vom Widerstand und der Suche nach der eigenen Vergangenheit und Identität. Doch wer waren die ProtagonistInnen damals, wer sind sie heute? Was sind ihre Schicksale und was hat sie bewegt? Mit

unterschiedlichen Perspektiven und Erzählsträngen involviert das Audio-Feature, klärt auf und regt an neue Wege der Auseinandersetzung einzuschlagen.

Roma und Sinti sind mit 12 Millionen Angehörigen die größte ethnische Minderheit in Europa und zugleich die am stärksten diskriminierte Gruppe. Seit dem Mittelalter leben sie in Europa. Ihre Ausgrenzung und Verfolgung begann in der Frühen Neuzeit mit der Herausbildung der
Territorialstaaten und bildete ihren negativen Höhepunkt mit der nationalsozialistischen Verfolgung. Über 500.000 Roma und Sinti wurden aus rassistischen Gründen als „Zigeuner“ von den Nationalsozialisten in Deutschland und den besetzen Gebieten ermordet. Der Genozid wird auch
als Porajmos bezeichnet.

Bis heute tragen gesellschaftliche Ressentiments gegenüber Roma und Sinti zu Ausgrenzung und Diskriminierung bei. Eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit Antiromaismus und der Aufarbeitung des Völkermords an ihnen, ist bisher nicht erfolgt.

Der Workshop diskutiert anhand des Features Vergangenheit und Gegenwart dieses mörderischen Rassismus.