Gedenken an Marwa El-Sherbini

Vor fast einem Jahr wurde Marwa El-Sherbini im Landgericht Dresden von Alexander Wien erstochen. Der spätere Mörder hatte El-Sherbini auf einem Spielplatz in der Dresdner Johannstadt rassistisch beleidigt und war dafür am Amtsgericht Dresden zu einer Geldstrafe verurteilt worden. In dem Revisionsverfahren ging der bekennende NPD-Anhänger während der Verhandlung auf die schwangere Frau los und stach mehrfach mit einem Messer zu. Die herbei eilenden Beamten konnten die Bluttat nicht verhindern und verletzten den Ehemann Sherbinis bei dem Versuch, seine Frau zu schützen. Der Mord an der Muslima und die Reaktion der Stadt lösten in der arabischen Welt heftige Proteste aus.

Im Gedenken an Marwa und alle Opfer rassistischer Gewalt veranstalten verschiedene Initiativen und Organisationen eine antirassistische Demonstration am 1. Juli 2010. Unter dem Motto “Das Problem heißt Rassismus” soll auf einer Kundgebung um 17 Uhr vor dem Dresdner Rathaus und anschließend mit einer Demonstration durch Dresden der ermordeten El-Sherbini gedacht werden.

Wann? Donnerstag, 1. Juli 17 Uhr

Wo? Vor dem Rathaus

Mehr Infos:

http://dresden1302.noblogs.org/post/2010/06/25/kundgebung-und-demonstration-in-gedenken-an-marwa-el-sherbini-am-1.-juli
http://www.addn.me/antifa/gedenkdemonstration-an-marwa-el-sherbini-2010

Dienstag, 29. Juni 2010
(Sächsische Zeitung)
Dresden gedenkt getöteter Ägypterin

Dresden gedenkt der vor einem Jahr ermordeten Ägypterin Marwa El-Sherbini. Am Donnerstag – dem Jahrestag des Verbrechens – beginnt um 17 Uhr eine Kundgebung vor dem  Rathaus. Nach Angaben des Ausländerrates haben Justizminister Jürgen Martens (FDP) und Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) ihre Teilnahme als Redner zugesagt. Die  schwangere Frau wurde im Gerichtssaal erstochen – aus ausländerfeindlichen Beweggründen.
Sie hinterließ einen Mann und einen Sohn. Der Vorsitzende des Ausländerrats, Sebastian Vogel, mahnte: „Das Beschimpfen, Missachten, Anpöbeln und Ausgrenzen von  Menschen, die anders aussehen oder anders leben, ist immer noch alltäglich.“ Im Anschluss ist ein Demonstrationszug zum Landgericht geplant. (SZ/ale)