MOVE IT! Filmfestival

Datum: 
Dienstag, 4. November 2014 (All day) - Sonntag, 9. November 2014 (All day)
Ort: 
Thalia Kino Dresden (Görlitzer Strasse 6)
Veranstaltet von: 
Move It!


Schwerpunkt Sex | Gender | Identity

Welche Bedeutung haben unser soziales und unser biologisches Geschlecht für unsere Identität? Wie steht es um Rollenbilder, Gleichstellung und sexuelle Freiheit fast 60 Jahre nach der sexuellen Revolution? Und abgesehen von ihren sozialen Projektionen, wie gut entspricht die strikt binäre Unterscheidung in zwei biologische Geschlechter überhaupt der Wirklichkeit? Diese Fragen betreffen uns alle. Die Filme unseres Schwerpunkts reflektieren Tabus, Klischees und das Problem des Sexismus. Dabei geht es insbesondere auch darum, die Perspektiven von Trans- und Intersexuellen zu zeigen.

Weitere Schwerpunkte und das komplette Programm findet ihr auf dieser Website

Preis: 6 €/Film

Ticketvorbestellungen bei MOVE IT!
per Telefon: 0351 653 910
per E-Mail: kristin@moveit-festival.de,
oder direkt beim Thalia Kino Dresden unter 0351 652 4705.

Veranstaltet von: MOVE IT!

Pussy Riot -- A Punk Prayer
anschließend Diskussion mit der Gruppe e*vibes.

Das russische Performance-Kollektiv Pussy Riot (deutsch: Muschirandale) punkt mit bunten Strumpfmasken und aggressiven Texten gegen frauenfeindliche Rollenbilder an. Ihr bisher größter Coup war die illegale Aufführung eines „Punkgebets“ in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale, wo sie die heilige Mutter Gottes bitten, Putin und seine Männerbünde zu vernichten. Der Film dokumentiert dieses Ereignis, die anschließenden Gerichtsverfahren gegen die Gruppe, eine hysterisierte Debatte um religiöse Gefühle und schafft vor diesem Hintergrund ein authentisches Portrait der drei Protagonistinnen.

Termin: 04.11. 20:00
Sprache: Original, englische Untertitel

 

Ukraine is not a Brothel

anschließend Diskussion mit der Gruppe e*vibes.

Keine feministische Protestbewegung Europas hat in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit erregt wie Femen. Ihre medienwirksamen Inszenierungen mit nackten Brüsten und plakativen Slogans werden von der Presse dankbar abgedruckt. Aber welche Menschen stecken hinter dieser Bewegung, wie stehen sie zu ihrem Konzept und in welche Machtstrukturen sind sie eingebunden? Diese Fragen beantwortet Kitty Greens Dokumentation mit einer überraschenden Enthüllungsgeschichte.

Termin: 05.11. 19:00
Sprache: Original, englische Untertitel.

 

The Good Son

Der 22jährige Or hat einen großen Wunsch: Er will eine Frau werden. Doch sein Umfeld in Tel Aviv und seine finanziellen Mittel scheinen dies unmöglich zu machen. Er lässt sich aber nicht unterkriegen und arbeitet einen geheimen Masterplan aus, den er in selbst gedrehten Videos lediglich der Filmemacherin offenbart.  Or ist bereit große Risiken einzugehen und sogar seine geliebte Familie zu belügen: Denn statt nach Oxford zum Medizinstudium, begibt er sich schließlich nach Thailand, um dort die Geschlechtsumwandlung zu vollziehen. Shirly Berkovitz begleitet ihn bei dieser Reise und seiner Rückkehr nach Israel. Sie zeigt das eindrucksvolle Portrait eines mutigen Menschen, der Schmerzen, Ängste und Gewissensbisse in Kauf nimmt, um sich seinen Lebenstraum zu erfüllen und sich selbst zu finden.

Termin: 07.11. 19:00
Sprache: Original, englische Untertitel.


Kismet

Türkische Soap Operas haben Millionen von Fans - nicht nur in der Türkei sondern auch im Nahen Osten, Nord Afrika, in den Balkanländern und Asien. Zugleich scheiden die hier präsentierten Frauenbilder und Lebensentwürfe die Geister der muslimischen Welt. Regisseurin Nina-Maria Pashalidou zeigt exemplarisch wie diese Serien Frauen zur Reflexion und Veränderung ihrer eigenen Lebenssituation inspirieren.

Termin: 09.11. 12:00
Sprache: Original, englische Untertitel.

 

Light Fly, Fly High
Anschließend Gespräch mit Silke Abendschein (freischaffende Kostümbildnerin, Filmemacherin "Chellaponnu") über ihr Engagement für Frauen in Indien.

Boxen ist Thulasis Leidenschaft und ihr Traum wäre eine professionelle Boxkarriere. Doch für ein Mädchen in Indien – noch dazu aus einer niedrigen Kaste – ist Ziel schwer erreichbar. Um einer arrangierten Heirat zu entkommen, verließ sie ihre Familie. Seitdem lebt sie bei Freund*innen, die sie  auch finanziell unterstützen müssen, da Thulasi zahlreiche Wettkämpfe bestehen muss, bevor sie mit ihrem Sport Geld verdienen kann. Als wäre das nicht schon schwer genug, muss Thulasi auch noch den patriarchalen Strukturen ihres Boxclubs, den sexuellen „Angeboten“ ihres Trainers und ihren  Sportverletzungen trotzen. Mit Ehrgeiz, Kampfeswillen und Aufrichtigkeit versucht Thulasi ihren Weg zu gehen. Wird es ihr gelingen?

Termin: 09.11. 13:00
Sprache: Original, englische Untertitel.

 

Slut Phobia
anschließend Diskussion.

Die Regisseurin Sunny Bergmann geht in ihrem Dokumentarfilm Slut Phobia der weiblichen Sexualität auf den Grund. Inwiefern sind Frauen in ihrem Sexleben frei, zu tun und zu lassen, was sie wollen? Die Regisseurin setzt sich mit Vorurteilen und Stereotypen auseinander, indem sie sich auf Reisen durch die Niederlande, England und die USA begibt und neben Experten auch Familienmitglieder sowie Menschen auf der Straße befragt. Dazu schafft sie mittels eines Zelts eine schlafzimmerartige und somit intime Atmosphäre. Neben interessanten Details aus diesen Gesprächen bekommt der Zuschauer auch Denkanstöße zu Fragen, die sich um die Problematisierung von Weiblichkeit und Sexualität drehen.

Termin: 09.11. 15:00
Sprache: Original, englische Untertitel.

 

Intersexion
anschließend Gespräch mit einem Mitglied des Bundesverbandes
Intersexuelle Menschen e.V.

Ist es ein Junge oder ein Mädchen? Das ist die Standardfrage an werdende Eltern. Doch was wenn sich diese Frage nicht so eindeutig beantworten lässt? Wie geht es Menschen mit einer so genannten Sexualdifferenzierungsstörung in einer Gesellschaft, die das Thema der Intersexualität totschweigt? 20 Intersexuelle erzählen aus ihrem Alltag, von traumatischen Erlebnissen, Geschlechtsumwandlungen und dem Wunsch, als gleichwertig betrachtet zu werden. Wieso sollte man wegen etwas ausgeschlossen werden, wofür man nichts kann? Sie wünschen sich eine Toleranz der Unterschiede. Niemand muss sich für den Körper schämen, mit dem er geboren wurde. Menschen sollten sich darüber definieren, wer sie wirklich sind, und nicht über ihre Geschlechtsorgane. Sie sind keine Freaks sondern Menschen wie Du und ich.

Termin: 09.11. 17:15
Sprache: Original, englische Untertitel.


Eine Veranstaltung im Rahmen der Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie