Der Studierendenrat der Technischen Universität Dresden (StuRa TU Dresden) äußert seine tiefe Besorgnis über die kürzlich in der Presse berichteten möglichen Angebotskürzungen der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB). Insbesondere die Abschaffung der MOBIwelt mit dem Fahrradverleihsystem MOBIbike, die Einstellung von Buslinien und die Ausdünnung des Taktes unter anderem von campusrelevanten Linien wie die Linie 8 (Hellerau - Südvorstadt/TU Dresden) würden aus Sicht der Studierendenschaft eine erhebliche Beeinträchtigung der Mobilität und der Lebensqualität der Studierenden darstellen.
"Gerade das Fahrradverleihsystem MOBIbike hat sich in den letzten Jahren zu einer unverzichtbaren und äußert beliebten Möglichkeit für Studierende der TU Dresden entwickelt, um in Dresden mobil zu sein", so Cao Son Ta aus dem Referat Mobilität des Studierendenrates. "Von den durchschnittlich 4000 Ausleihen täglich leihen wir Studierende mehr als die Hälfte aus. Das System verbessert die Erreichbarkeit und Bewegung auf unserem sehr langgezogenen und großen Campus und an anderen wichtigen Orten von Dresden erheblich. Oft ist es ohne Fahrrad gar nicht möglich, rechtzeitig vom Seminar zur Vorlesung zu kommen. Die Abschaffung dieses Systems würde uns Studierende vor große Herausforderungen stellen und unsere Möglichkeiten an universitären Veranstaltungen oder auch außeruniversitären Aktivitäten teilzunehmen deutlich einschränken", so Cao Son Ta weiter.
"Besonders besorgniserregend ist für uns gerade auch die angekündigten Einstellungen von Buslinien und die Ausdünnung von campusrelevanten Linien. Gerade diese sind für viele Studierende die wichtigsten Transportmittel. Wir nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel überdurchschnittlich häufig um zur Uni, Arbeit oder zum Sport zu kommen. Viele Studierende wohnen nicht direkt am Campus und auch aufgrund von deutlich niedrigerer Mieten weiter entfernt und deshalb sind wir besonders auf ein gut funktionierendes öffentliches Verkehrssystem angewiesen." so Marius Schiller, Referent Mobilität.
Mathias Fröck, Geschäftsführer Soziales ergänzt: "Gemeinsam mit der Einstellung des MOBIbike-Systems würde die Ausdünnung von Linien zu längeren Wartezeiten, überfüllten Bussen und Bahnen und einer deutlichen Verschlechterung der Verkehrssituation führen - und damit auch zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Mobilität und des Alltags von uns Studierenden. Gerade, wo Studierende in den letzten Monaten von Landes- und Bundespolitik sehr häufig vergessen worden sind, sollte die Stadtpolitik die Situation der Dresdner Studierenden nicht auch noch weiter verschlechtern. Letztendlich befürchten wir auch, dass mit einer Verschlechterung des Bus- und Bahnangebots in Dresden, die Attraktivität des Studienstandort Dresden auch weiter nachlässt - und die TU Dresden hat jetzt schon mit sinkenden Studierendenzahlen zu kämpfen."
Der StuRa TU Dresden fordert die Stadt Dresden mit ihrem Stadtrat nachdrücklich auf, die Finanzierung der DVB so sicherzustellen, dass keine Angebotskürzungen notwendig sind und stattdessen ein Ausbau des Angebotes ermöglicht wird. Es ist von entscheidender Bedeutung, ein attraktives öffentliches Verkehrsangebot anzubieten, damit der Umstieg im Rahmen der Verkehrswende vom motorisierten Individualverkehr zu alternativen Verkehrsmitteln gelingt und Dresden ein attraktiver Wissenschafts-, Hochschul- und Studiumsstandort bleibt.
Hintergrundinformationen:
Der Studierendenrat der Technischen Universität Dresden (StuRa TU Dresden) vertritt als gesetzliche verankerte Studierendenvertretung die etwa 30.000 Studierenden der TU Dresden. Das Referat Mobilität des StuRa ist unter anderem für das Semesterticket zuständig und verhandelt dieses für die Studierenden. Die Studierenden der TU Dresden zahlen im Rahmen des Semestertickets pro Jahr etwa 8,5 Millionen Euro an den Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und tragen so zu einem nicht unerheblichen Teil zur Finanzierung der DVB bei. Für die Möglichkeit der Nutzung des MOBIbike-Systems zahlen die Studierenden zusätzlich noch einmal etwa 300.000 Euro pro Jahr an die DVB.