Antrag S/2012-050

Antragsnummer: 
S/2012-050
Antragstyp: 
Finanzantrag
Referat/Organisation: 
Referat Gleichstellungspolitik
Antragstitel: 
Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie
Antrag: 

Das Referat beantragt € 2.855 für die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie.

Die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie werden bereits zum 7. Mal vom freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) ausgerufen, um gemeinsam mit möglichst vielen Hochschulen in Deutschland auf die Themenbereiche Sexismus und Homophobie aufmerksam zu machen. Das Referat Gleichstellungspolitik organisiert zum 4. Mal die Aktionstage an der TU Dresden. Sexismus beschreibt dabei die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts also bspw. die Benachteiligung von Frauen im Berufsleben, die Diskriminierung von Männern, die sich in
Familienarbeit einbringen wollen oder von Menschen, die sich keinem der beiden gängigen Geschlechter zuordnen können und dadurch Diskriminierung erleiden müssen. Homophobie bezeichnet die Angst vor und die Ablehnung von Homosexualität. Sowohl Sexismus als auch Homophobie führen zu Diskriminierungen, die von schalen Blicken und blöden Kommentaren über die Ausgrenzung und Isolierung von Menschen bis zu Gewaltanwendungen reichen. Der Grund für das oft aggressive Verhalten gegenüber Menschen, die nicht der Norm (heterosexuell und eindeutige Geschlechteridentifikation mit dazugehörigen stereotypen Verhaltensmustern) entsprechen, ist darin zu suchen, dass Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität bedeutsame kulturelle Muster unserer Gesellschaft sind. Das Antasten dieser „Grundpfeiler“ führt bei vielen Menschen zu Verunsicherung, die sich oft in aggressiven Verhalten äußert. Dabei wird eben oft übersehen, dass die Auflösung von Geschlechterstereotypen auch einen großen Gewinn für alle bereithält. Eine Gesellschaft, in der die Geschlechtszugehörigkeit nicht mehr darüber entscheidet, welche Möglichkeiten dem einzelnen Menschen offenstehen und welche ihm verschlossen sind, bedeutet eine größere Freiheit für die persönliche Lebensgestaltung. So könnte die Auflösung von Geschlechterstereotypen für Männer dazu führen, dass sie nicht in jeder Situation immer den „starken Mann“ spielen müssen, sondern auch Unsicherheiten zugeben und sich Hilfe holen können. Darüber hinaus kann es auch eine Entlastung für Männer bedeuten, wenn sie bspw. im Zusammenleben mit einer Frau und Kindern nicht mehr allein für den Unterhalt zuständig sind, sondern sich diese Verantwortung teilen können und dazu noch mehr Zeit für ihre Kinder hätten. Auf diesem Weg sind schon einige Schritte zurückgelegt worden, aber das ist nur der Anfang. Mit den Aktionstagen wollen wir darauf aufmerksam machen, welche Problem bei der
Gleichstellung der Geschlechter und Lebensweisen noch bestehen, aber auch welche Chancen für jede Einzelne/jeden Einzelnen darin liegen können. Mit unterschiedlichen Veranstaltungsformen versuchen wir Studierende auf verschiedenen Ebenen zu erreichen. So gibt es neben wissenschaftlichen Vorträgen auch Workshops, Theaterauf-führungen, eine Filmvorführung und eine Party. Es werden somit kognitive, emotionale und ästhetische Zugänge zum Thema gewählt, die es ermöglichen auf ihr je unterschiedliche Weise Prozesse des Nachdenkens über Geschlechtergrenzen und Beschränkungen bei den Lebensweisen anzuregen und Neues zu versuchen.

Abstimmung: ohne Gegenrede bewilligt

Beschlussdatum: 
27. September 2012
Status: 
angenommen