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Dietmar Rübel: „Anarchie ist die höchste Form der Ordnung.” Ein kuratorisches Experiment zwischen Kunst, Politik und Fiktion (RV "Eine Frage des Standpunkts")
Der Vortrag geht dem Verhältnis von Kunst und Anarchie nach, sowohl in historischer als auch in systematischer Perspektive. Dafür werden künstlerische Darstellungen von anarchistischen Ideen vorgestellt und das Umschlagen dieser Repräsentationen in aktivistische Demonstrationen. Es soll Anarchismus in seiner politischen Ausprägung kombiniert und konfrontiert werden mit Haltungen von geistiger Anarchie als künstlerischem Verfahren. Als Ausgangspunkt dient ein künstlerisches und kuratorisches Experiment im Hamburger Kunstverein: Die Ausstellung „A World of Wild Doubt“ aus diesem Jahr – die Impulse geben wollte, zu diskutieren, wie den gegenwärtigen politischen und ökonomischen Krisen anders als mit Resignation begegnet werden kann. Oder anders formuliert: Es geht dabei um die aktuelle Frage, ob ein System von innen heraus erneuert werden kann oder durch einen kommenden Aufstand gesprengt werden muss.
Dietmar Rübel ist Professor für Kunstgeschichte an der Hochschule für bildende Künste in Dresden und freier Kurator. Schwerpunkte seiner Arbeit bilden die Zusammenhänge von Kunsttheorie und künstlerischer Praxis vom 19. bis zum 21. Jahrhundert, Materialästhetik sowie die Interdependenzen von zeitgenössischer Kunst, Popkultur, Film und Design.