Paul Kaiser: Status-Transfer und Gemeinsinn-Suggestion. Zur Lage des aktuellen Kunstsystems am Beispiel der "Kunststadt" Berlin (RV "Eine Frage des Standpunkts")

Datum: 
Dienstag, 30. April 2013 - 16:40 - 18:10
Ort: 
ZEU 114
Veranstaltet von: 
Referat für politische Bildung

Der Vortrag widmet sich den aktuellen Umbruchprozessen im Kunstsystem der Gegenwart. Am Beispiel der „Kunststadt“ Berlin wird skizziert, wie ein unabgeschlossener Wandlungsprozess – präformiert von Kapitalisierungsschüben, globalen Standardtransfers und dem Auftritt neuer (zum Teil sich mit Gemeinsinnsversprechen gesellschaftlichpositionierenden) Sammlerschichten – die „alten“ Einflussverbünde, Machtstrukturen und Geltungschancen im Kunstsystem durch neue zu ersetzen vermag. Ausschnitthaft wird dieser Struktur- und Wertewandel an einer beobachtbaren Neuformulierung „klassischer“ Akteursrollen beleuchtet auch im Hinblick auf eine sich scheinbar durchsetzende "Entpolitisierung" des Kunstsystems.

 

Dr. Paul Kaiser ist Kunstwissenschaftler, Kurator und Publizist. Er arbeitet als wiss. Mitarbeiter im SFB 804 "Gemeinsinn und Transzendenz" an der TUD und erforscht die Umbruchprozesse im globalisierten Kunstsystem der Gegenwart. Er ist Vorstandsmitglied des Dresdner Institutes für Kulturstudien e.V. und hat in den letzten Jahren (neben der Beschäftigung mit Kunstmarkt-Themen) zahlreiche Ausstellungen kuratiert bzw. co-kuratiert: u.a. "Ohne uns. Kunst und alternative Kultur in Dresden vor und nach 1989" (Dresden, 2009-2010) (mit Frank Eckhardt), "Abschied von Ikarus. Bildwelten in der DDR - neu gesehen" (Weimar, 2012-2013) (u.a. mit Karl-Siegbert Rehberg, Wolfgang Holler).