Die Deutschen und die NS-Vergangenheit: Forschung und Öffentlichkeit von 1945 bis heute (Dr. Kristina Meyer)

Datum: 
Donnerstag, 11. Mai 2017 - 18:30 - 20:00
Ort: 
HSZ/201/U
Veranstaltet von: 
Referat politische Bildung

Die Vorlesung möchte einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungslinien und Marksteine sowohl in der wissenschaftlichen Erforschung der Zeit des Nationalsozialismus als auch in der Auseinandersetzung von Politik und Öffentlichkeit mit der NS-Vergangenheit liefern – von 1945 bis zur Gegenwart. Dabei soll herausgearbeitet werden, ob und in welcher Weise sich Entwicklungen in Forschung und Gesellschaft gegenseitig beeinflussten oder gar bedingten. Ziel der Vorlesung ist es, am Beispiel der wichtigsten Ereignisse und Kontroversen des wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Umgangs mit der NS-Vergangenheit ein Bewusstsein für die jeweilige Zeitgebundenheit der Behandlung dieses Themas zu schaffen, aber zugleich den kritischen Blick auf die zuweilen als „Erfolgsgeschichte“ charakterisierte „Aufarbeitung“ der NS-Vergangenheit zu schärfen. Der Schwerpunkt der Vorlesung liegt dabei auf der Entwicklung in der „alten Bundesrepublik“. Untergliedert ist die Vorlesung in vier grobe Phasen, die sich vorrangig an der politisch-gesellschaftlichen Entwicklung orientieren, aber jeweils die Konjunkturen und Kontroversen der Forschung mit einbeziehen: die Phase der politischen Säuberung (1945-1949), die Phase der „Vergangenheitspolitik“ (1949-1959), die Phase der „Vergangenheitsbewältigung“ (1959-1979) und die Phase der „Vergangenheitsbewahrung“ (1979-heute).