Till Randolf Amelung: Homonationalismus - Kritische Analyse oder Homophobie für den gehobenen Bedarf?

Datum: 
Donnerstag, 23. Februar 2023 - 19:00 - 21:00
Ort: 
tba
Veranstaltet von: 
Referat Politische Bildung

„Homonationalismus“ hat  als Begriff seit seiner Premiere im Jahr 2007 auch in Deutschland Eingang gefunden in die Felder der Geistes- und Sozialwissenschaften, in denen man sich mit Queer Theory, Gender Studies, LGBTIQ, Intersektionalität und Ähnlichem beschäftigt. Dieser Begriff, der auf die US-amerikanische Queertheoretikerin Jasbir Puar zurückgeht, transportiert die These, dass westliche Nationalstaaten LGBT-Rechte ausschließlich zu rassistischen und nationalistischen Zwecken instrumentalisieren.  Im Vortrag  soll erörtert werden, warum der Begriff weniger für eine kritische Analyse, als vielmehr für Schwulenfeindlichkeit für den gehobenen Bedarf steht. Es wird dabei aber nicht nur eine falsche Dichotomie zwischen LGBT-Rechten und Rassismus aufgemacht, sondern auch Antisemitismus und Romantisierung von Islamismus, ebenfalls für den gehobenen Bedarf, produziert. Dies hat konkrete Folgen gerade auch für migrantische LGBT-Personen, die erleben, wie ein vermeintlich progressives Milieu sich konkreten Verfolgungserfahrungen gegenüber ignorant verhält, die entsprechenden Individuen gar im Stich lässt.

Ein Vortrag von Till Randolf Amelung