Das Kind auf der Liste

Willy Blum war sechzehn Jahre alt, als er in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde, nur weil er als Sinto geboren worden war. Über ihn und seine Familie wusste man bisher kaum etwas. Sein Name stand auf einer Transportliste nach Auschwitz. Getippt wurde die Liste in der Häftlingsschreibstube des KZ Buchenwald: Zwei Seiten mit den Namen von 200 Kindern und Jugendlichen. Der letzte Name, „Zweig, St.“ ist durchgestrichen und bekannt aus den Verfilmungen bzw. dem Buch „Nackt unter Wölfen“. „Blum, Willy“ wurde bisher nie erwähnt. Er wuchs auf in einer Sinti-Familie, die mit einer Marionettenbühne durch das Land zog und ihre Vorstellungen auch in Dresden präsentierten. Die Autorin Annette Leo hat sich auf die Suche begeben, um die Lebensgeschichte des Willy Blum und seiner Familie zu erzählen. Dazu wird der Puppenspieler Peter Waschinsky einige Lebensausschnitte der Familie Blum sowie Alltagsszenen aus dem Leben der Wandermarionettenspieler vorführen.