Das Weddinger Modell – Individualisierung von Krankheits- und Genesungskonzepten (auch) in der psychiatrischen Akut-Behandlung

Die Hochschulgruppe KritMed* DD freut sich euch eine spannende Vorstellungsreihe ankündigen zu dürfen!

Die medizinische Versorgung, Forschung und Lehre ist heute immer noch stark am weißen, jungen, heterosexuellen Mann ohne Behinderung* orientiert. Dieses Bild/vermeintlichen Maßstab wollen sie kritisch beleuchten, bisherige Missstände in der medizinischen Versorgung und Forderung aufzeigen und einen Raum schaffen in dem Möglichkeiten und neue Konzepte diskutiert werden können.

Die letztjährige Reihe "Selbstbestimmung, Geschlecht und Reproduktion" wurde mit dem Preis für diversitätssensible Lehre der TU Dresden ausgezeichnet. Das damit verbundene Preisgeld möchten sie nutzen um Themen in den Fokus zu rücken, die innerhalb des "regulären" medizinischen Diskurses nur wenig beleuchtet werden, aber nicht in den Hintergrund rücke dürfen.

Der dritte Teil der Reihe wird gehalten von Dr. Lieselotte Mahler mit der Veranstaltung: Das Weddinger Modell – Individualisierung von Krankheits- und Genesungskonzepten (auch) in der psychiatrischen Akut-Behandlung

Das Weddinger Modell ist ein aus der stationären Praxis heraus entwickeltes Recovery-orientiertes Behandlungsmodell, das im Rahmen eines komplexen „Change-Projektes” 2010 in der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus implementiert wurde. Alle stationären Strukturen wurden hinsichtlich konsequenter Transparenz, Partizipation, Trialog und Multiprofessionalität verändert und ein Fokus auf die psychotherapeutische Haltung und die Öffnung akutpsychiatrischer Stationen gelegt. Mittlerweile hat das Weddinger Modell als ein Konzept moderner und personenzentrierter Psychiatrie weitreichende Bedeutung im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus gewonnen. Zahlreiche wissenschaftliche Evaluationen belegen die Wirksamkeit des Weddinger Modells hinsichtlich beziehungsfördernder und zwangsvermeidender Strukturen im (akut-)psychiatrischen Stationsalltag.
In diesem Vortrag werden die theoretischen Grundlagen wie Recovery, Empowerment und Salutogenese vorgestellt und die Bedeutung des Modells mögliche der Umsetzung einer individualisierten, personenzentrierten Psychiatrie und seine Rolle in der Reduktion von Zwangsmaßnahmen erläutert.

Anmeldung:
Alle Veranstaltungen finden online statt. Den Link für die Zoom Konferenz bekommst du zugeschickt, wenn du dich über das Formular auf folgender Seite anmeldest:
https://www.dresden.kritmed.de/anmeldung-perspektivwechsel/

Alternativ kannst du dem Telegram Channel t.me/kritmed_vortragsreihe beitreten, auf dem alle Einladungslinks vor den Veranstaltungen veröffentlicht werden.
Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und in deutscher Sprache.

*Menschen mit Behinderung sind Menschen, die körperliche, psychische geistige (kognitive) oder Sinnesbeeinträchtigungen haben.

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