Täterspuren Mahngang

Datum: 
Sonntag, 7. Februar 2021 - 14:00
Ort: 
Online
Veranstaltet von: 
Aktionsbündnis 2021 - Dresden Nazifrei


Am 13.02.1945 bombardierten alliierte Verbände Dresden. Unmittelbar danach begann eine Mystifizierung, die bis heute wirkmächtig ist [1]. Zum Jahrestag der Bombardierung Dresdens wollten in den vergangen Jahren hunderte (Neo-)Nazis durch die Stadt marschieren. Auch dieses Jahr wird trotz Corona dazu aufgerufen. Seit 1998 prangert die lokale (Neo-)Nazi-Szene Jahr für Jahr die Bombardierung Dresdens durch die Alliierten als vermeintlichen „Völkermord am deutschen Volk“ an oder trägt Transparente mit der Aufschrift „Bombenholocaust“ durch Dresden. Auch dieses Jahr ist wieder mit Holocaustrelativierungen und Täter-Opfer-Umkehr zu rechnen. In den letzten Jahren hat die AfD das Opfer-Narrativ aufgenommen und zeigen eindeutig, wo sie sich ideologisch verortet [2].

Es ist wichtig, sich kritisch mit den Geschehnissen vom 13. Februar 1945 und ihrem "warum" auseinanderzusetzen, um so dem Geschichtsrevisionismus begegnen zu können. Problematisch ist, das die Mystifizierung des 13. Febraur z. B. durch zu hohe Todeszahlen in allen Gesellschaftsschichten stattfindet und so ein Anknüpfungspunkt für weitere rechte Ideologie durch (Neo-)Nazis und Rechtspopulisten darstellt. Gleichzeitg ist es wichtig, sich den neuen und alten Faschisten entgegen zu stellen. In den Vergangen Jahren hat sich gezeigt, dass nur durch Verhindern der Aufmärsche eine Abnahme (neo-)nazistischer Mobilisierung erreicht werden kann.
Der StuRa ist seit langem Mitglied im Bündnis Dresden Nazifrei, welches Veranstaltungen und Protest gegen die sog. "Trauermärsche" mit ihren rassistischen, menschenverachtenden und antisemitischen Parolen organisiert und darüber informiert. Auch dieses Jahr sind das Referat WHAT und der StuRa Unterstützende des "Aktionsbündnisses 2021" [3].

Die diesjährige Situation durch die Corona-Pandemie scheint Demos in weite Ferne zu rücken, jedoch haben die letzten Monate uns auch gezeigt, dass (Neo)Nazis und Rechte oft mit Corona-Leugner*innen sympathisieren. Wir möchten niemanden aufrufen sich der Gefahr einer Ansteckung mit Covid-19 auszusetzen. Wir möchten aber aufrufen sich aktiv mit rechter Ideologie auseinanderzusetzen und sich den Nazis entgegenzustellen!

Wie die diesjährigen Aktionen ablaufen werden ist auf Grund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie aktuell noch nicht bekannt. Aber einen Anfang macht die Veranstaltung zum diesjährigen Mahngang Täter*innenspuren 2021 am 07. Februar. In diesem Jahr setzt er sich thematisch mit der nationalsozialistischen Idee von der „Volksgemeinschaft“ auseinander. Dem Mahngang kann im Livestream über die Internetseite https://dresden-nazifrei.com/ folgt werden. Los geht es am Sonntag, dem 07.02.2021, um 14:00 Uhr. [4]

Dein Referat WHAT
vom StuRa TU Dresden

Anmerkung: Wir heißen selbstverständlich den Tod von bis zu 25.000 Menschen, die bei den Bombenangriffen auf Dresden ums Leben gekommen sind, nicht gut, sondern stellen uns vielmehr entschieden gegen die Instrumentalisierung der Opfer und Leugnung der alleinigen deutschen Kriegsschuld.
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[1] Erklärung des Dresdner Opfermythoshttps://dresden-nazifrei.com/2020/02/13/der-dresdener-opfermythos/ Hintergrundinformationen zu den Luftangriffen auf Dresden https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Dresden
[2] Björn Höcke, bereits 2010 an einem Dresdner (Neo-)Naziaufmarsch beteiligt, bezeichnete in seiner Rede am 17. Januar 2017 im Ballhaus Watzke die Bombardierung Dresdens als „vergleichbar mit den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki“. Den Alliierten unterstellte er: „Man wollte uns mit Stumpf und Stiel vernichten, man wollte unsere Wurzeln roden. Und zusammen mit der dann ab 1945 begonnenen systematischen Umerziehung hat man das auch fast geschafft.“
Ganz ähnliche Formulierungen finden sich zum Beispiel 2008 beim „Aktionsbündnis gegen das Vergessen“: Dresden sei „wie die Zerstörung zahlloser anderer deutscher Städte, das Produkt eines aus wirtschaftspolitischen Motivationen geführten Krieges gegen unser Volk“ und die Bombardierungen ein „alliiertes Massenvernichtungsunternehmen“ gewesen.
Derartige  geschichtsrevisionistischen Verdrehungen bezeichnet man als  "Täter-Opfer-Umkehr". Der zweite Weltkrieg hatte seinen Ursprung im deutschen Angriffs- und Vernichtungskrieg unter Führung Adolf Hitlers und hat zum größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte geführt.
[3] https://dresden-nazifrei.com/das-aktionsbuendnis-2021/
[4] https://dresden-nazifrei.com/2021/01/27/mahngang-taeterinnenspuren-2021/
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