POLITISCH ÖFFENTLICH PRIVAT - Individuum und Gesellschaft zwischen Gewalt und Selbstkontrolle: Naturalisierung durch Biologie und Medizin als Basis für die Unterdrückung von Menschen

Datum: 
Mittwoch, 28. Mai 2014 - 16:40
Ort: 
HSZ 301/U
Veranstaltet von: 
Vernetzung politischer Hochschulgruppen (Stura TUD) & Stura HFBK
Mit dem Aufkommen der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaftsordnung
zeigt sich, dass Menschen nach Klasse, Geschlecht und rassistisch
unterschieden werden. Diese Kategorisierung der Menschen ist an
physischen Merkmalen orientiert und mit den modernen biologisch-medizinischen
Wissenschaften verbunden. Sie ‚weisen nach‘, dass Menschen
der arbeitenden Klasse für schmutzige, monotone Arbeiten geschaffen
wären, warum einige Menschen versklavt werden ‚dürften‘ oder selbst
weiße bürgerliche Frauen von Wissenschaften ausgeschlossen bleiben
sollten. Über die Naturalisierung funktioniert Unterdrückung – dieser
Zusammenhang und die Verantwortung von Biologie und Medizin für
rassistische und antisemitische Gewalt sowie Gewalt gegen geschlechtlich
‚untypische‘ Menschen ist bisher unzureichend reflektiert.
 
Heinz-Jürgen Voß hat Biologie mit Schwerpunkt auf Genetik in Dresden und Leipzig
studiert. Anschließend studierte er zusätzlich zwei Jahre Philosophie, Sozialpolitik
und Geschlechterforschung, bevor er seine Dissertation Making Sex Revisited –
Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive veröffentlichte.