Symposium ERSTE SEKUNDE EWIGKEIT - Christian Kosmas Mayer

Datum: 
Montag, 14. Juni 2021 - 16:00 - 20:15
Ort: 
Online
Veranstaltet von: 
TU Dresden Kustodie

Das Symposium ERSTE SEKUNDE EWIGKEIT begleitet die künstlerische Forschung des Wiener Künstlers Christian Kosmas Mayer im Rahmen seiner Künstlerresidenz im Schaufler Lab@TU Dresden. Der 1976 in Sigmaringen geborene Mayer hat an den Kunsthochschulen in Saarbrücken, Wien und Glasgow studiert und erhielt 2020 den Outstanding Artist Award des Österreichischen Bundesministeriums für Kunst und Kultur.

 

Christian Kosmas Mayer beschäftigt sich in Dresden mit dem uralten menschlichen Begehren nach Unsterblichkeit vor dem gegenwärtigen Hintergrund des einschneidenden technologischen Wandels im Bereich von Biotechnologie und Künstlicher Intelligenz (KI). Das Symposium widmet sich in zwei Panels und einer Key Note der gleichsam recherchebasierten wie auch spekulativen Annäherung des Künstlers an dieses Forschungsthema.

 

Im Auftaktpanel BODIES IN SUSPENSION wird das Streben nach Immortalität im Kontext von materiellem Einwirken auf Körper diskutiert. Beleuchtet man Beispiele der bis in die Frühzeit zurückgehenden Idee, Körper von Verstorbenen zu konservieren, um ihnen damit zu Unsterblichkeit zu verhelfen, dann scheinen sich heutige Manifestationen solcher Bestrebungen durch ihre säkulare und spätkapitalistische Logik abzuheben. Exemplarisch dafür kann Kryonik gelten, bei der mittels modernster Kältetechnik Körper konserviert werden, in der Hoffnung, sie in der Zukunft einmal wiederbeleben zu können. Der Tod erscheint hier nur noch als kulturelles Artefakt, das es technologisch zu überwinden gilt.  

 

Die Key Note COMPUTATIONAL EXPLORATION OF THE HUMAN MIND von Prof. Björn Andres greift diese Thesen auf und skizziert, wie abstrakte Konzepte des Maschinellen Lernens schon heute eingesetzt werden, um die physikalischen Grundlagen des menschlichen Denkens zu ergründen, und wie die Komplexität des menschlichen Gehirns uns gleichzeitig antreibt, neue Verfahren des maschinellen Lernens zu entwickeln.

 

Das zweite Panel des Symposiums spürt unter dem bei Konstantin und Kornelius Keulen entliehenen Titel GLEICHZEITIGKEIT DER GLEICHZEITIGKEITEN der Frage nach, wie sich unser Zeitempfinden transformiert angesichts der gegenseitigen Durchdringung gleichzeitig erlebter Gegenwarten im postdigitalen Zeitalter. Während KI vermehrt in vorhersehender Weise eingesetzt wird, um Zukunft bereits in der Gegenwart zu realisieren, wächst das Internet zu einem exponentiell wachsenden kollektiven Gedächtnis heran, das jederzeit zugänglich ist. Wie lassen sich vor diesem Hintergrund gegenwärtige Versuche einordnen, mit Hilfe von KI eine Form von körperloser Unsterblichkeit zu realisieren?

 

>>> Das Programm finden Sie anbei bzw. unter diesem Link.

>> Sie können entweder via Zoom teilnehmen, um sich aktiv zu beteiligen (Anmeldung unter diesem Link), oder per Youtube zuschauen.